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Information Security Management System
- Aktualisiert am 05 Dec 2024
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Ein Information Security Management System (ISMS) umfasst die Richtlinien, Verfahren und Technologien, die zum Schutz von Unternehmensinformationen vor unberechtigtem Zugriff, Missbrauch, Offenlegung, Störung, Änderung oder Zerstörung eingesetzt werden. ISM zielt darauf ab, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu gewährleisten und so das Informationsrisiko zu minimieren. Diese Faktoren sind von entscheidender Bedeutung für ein Unternehmen. Daher gewinnt das Information Security Management System (ISMS) für Unternehmen immer mehr an Bedeutung.
Der Aufbau eines effektiven ISMS ist jedoch keineswegs ein leichtes Unterfangen. Unternehmen sehen sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die von der Identifizierung kritischer Assets bis hin zur Entwicklung umfassender Sicherheitsrichtlinien reichen. Diese Herausforderungen erfordern nicht nur technologisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis für die organisatorischen Abläufe und die Akzeptanz einer Sicherheitskultur.
Herausforderungen
Im Folgenden sind einige Herausforderungen beschrieben, die Unternehmen auf dem Weg zum erfolgreichen Aufbau eines ISMS überwinden müssen.
Schutz vor Cyberbedrohungen: Ein ISMS hilft Unternehmen, sich gegen eine Vielzahl von Cyberbedrohungen wie Hackerangriffe, Malware und Datenlecks zu schützen. Dies ist besonders wichtig, da die Häufigkeit und Schwere von Cyberangriffen stetig zunimmt.
Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen: Viele Unternehmen sind gesetzlich oder durch Branchenstandards verpflichtet, bestimmte Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Ein ISMS hilft dabei, international anerkannte Normen wie ISO 27001, NIS2 und die DSGVO zu erfüllen.
Risikomanagement: Ein ISMS ermöglicht es Unternehmen, Sicherheitsrisiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Dies hilft, potenzielle Sicherheitsvorfälle und deren Auswirkungen zu minimieren.
Kosteneinsparungen: Durch die Vermeidung von Sicherheitsvorfällen können Unternehmen erhebliche Kosten einsparen. Die Kosten für die Behebung von Datenlecks und anderen Sicherheitsvorfällen können sehr hoch sein, ganz zu schweigen von potenziellen Strafen bei Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Wettbewerbsvorteil: Ein ISMS kann einem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, insbesondere wenn Kunden zunehmend Wert auf Datenschutz und Informationssicherheit legen.
Verbesserung der Geschäftsprozesse: Die erforderlichen Prozesse eines ISMS können auch dazu beitragen, die allgemeinen Geschäftsprozesse zu straffen und zu optimieren, da sie eine gründliche Überprüfung der bestehenden Abläufe erfordern.
Verbesserung der Unternehmenskultur: Die Implementierung eines ISMS fördert ein stärkeres Sicherheitsbewusstsein unter den Mitarbeitern. Dies kann zu einer Kultur der Sicherheit führen, in der Mitarbeiter aktiv zur Aufrechterhaltung der Informationssicherheit im Unternehmen beitragen.
Vertrauen von Kunden und Partnern stärken: Ein effektives ISMS zeigt Kunden und Geschäftspartnern, dass das Unternehmen ihre Daten ernst nimmt und sich aktiv um deren Schutz bemüht. Dies führt zu einem stärkeren Vertrauen in das Unternehmen und besseren Geschäftsbeziehungen.
Reputationsschutz: Die Aufrechterhaltung eines hohen Sicherheitsstandards kann dazu beitragen, den Ruf eines Unternehmens zu schützen. Sicherheitsvorfälle können erhebliche negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit haben.
Kontinuierliche Verbesserung: Ein ISMS ist kein statisches System, sondern fördert die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Dies stellt sicher, dass das Unternehmen mit neuen Technologien und Bedrohungen Schritt hält.
Welche KPIs sollten in einem Report enthalten sein
Je nach Unternehmenszielen sind folgende KPIs in einem Report sinnvoll:
Vollständigkeit der Schutzbedarfsfeststellung
Aktualität von Richtlinien und Vorgabedokumenten
Übersicht von Schwachstellen nach Kritikalität
Kritische EDV-Anwendungen
Risikomanagement
Incident-Management
Auditmanagement
Abweichungsmanagement
Übersicht der SIEM-Alarme
Welche Assets sind betroffen
Im ISMS werden alle Informationen rund um die relevanten Assets in einem einheitlichen, strukturierten Rahmen vorgehalten. Damit lassen sich Abhängigkeiten und Wirkungsketten anzeigen sowie Risiken und Effizienzpotenziale identifizieren.
Ein Information Security Management System (ISMS) muss eine umfassende Abbildung der wichtigsten Assets eines Unternehmens sicherstellen, um eine effektive Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Die wichtigsten Assets, die in einem ISMS berücksichtigt werden sollten, umfassen:
Daten und Informationen:
Kundeninformationen
Geschäftsgeheimnisse
Finanzdaten
Forschungs- und Entwicklungsdaten
Persönliche Identifikationsinformationen
Informationstechnologie (IT) Systeme:
Server und Netzwerkinfrastruktur
Cloud-Dienste und -Ressourcen
Datenbanken
Softwareanwendungen
Arbeitsplatzrechner
Physische Ressourcen:
Gebäude und Einrichtungen
Hardwaregeräte (Computer, Server, etc.)
Speichermedien (Festplatten, USB-Laufwerke)
Geschäftsprozesse:
Kritische Geschäftsprozesse
Lieferkettenmanagement
Verträge und rechtliche Dokumente
Kundenbeziehungen:
Kundenkontakte und -daten
CRM-Systeme (Customer Relationship Management)
Lieferanten- und Partnerbeziehungen:
Verträge mit Lieferanten
Gemeinsam genutzte Ressourcen und Daten
Menschliche Ressourcen:
Mitarbeiterdaten
Fachwissen und Know-how der Mitarbeiter
Zugriffsrechte und -rollen
Geistiges Eigentum:
Patente
Marken
Urheberrechte
Die Identifikation und Priorisierung dieser Assets sind entscheidend, um sicherzustellen, dass das ISMS effektive Sicherheitsmaßnahmen implementiert, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens zugeschnitten sind.
Bausteine für die Implementierung eines ISMS
Die Anforderungen einer Organisation an ein ISMS variieren u.a. nach Branche oder Geschäftsmodell. Wir orientieren uns bei der Implementierung eines ISMS an Bausteinen aus der ISO 27001.
Für die Realisierung eines ISMS sind folgende Schritte erforderlich:
Kontext der Organisation
Festlegung des Geltungsbereichs
Umfeldanalyse
Anforderungsanalyse
Führung und Verpflichtung
IS-Ziele
IS-Richtlinie
Rollen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen
IT-Risikomanagement
Definition der Kriterien zur Beurteilung von Risiken
Festlegung Risikoakzeptanzkriterien
Risikoidentifikation
Risikoanalyse
Risikoevaluierung/-bewertung
Risikobehandlung
Bewertung der Leistung und KPIs
Dokumentation
Kommunikation
Awareness
Lieferantenbeziehungen
Internes Audit
Vorfallsmanagement
Kontinuierliche Verbesserung durch PDCA (Plan-Do-Check-Act)
Welche Apps sind erforderlich
Für die Implementierung eines ISMS mit Unterstützung des VASGARD/IAN sind folgende Apps erforderlich:
Control Self Assesment (CSA)
Business-Impact- und Schutzbedarfsanalyse (BIA/SBF)
IT-Risikomanagement (IRM)
Security Incident Management (SIM)
Abweichungsmanagement (ABM)
Firewall-Rezertifizierung (FWR)